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Korrektur/Update am 31. Oktober 2023

Jegor Letow - Diskografie (YouTube)

Jegor Letow hinterließ ein ungewöhnlich umfangreiches Werk, obwohl es ihm bis zum Ende der Sowjetunion nicht möglich war, seine Lieder legal zu publizieren. Letow publizierte seine Musik in den ersten Jahren als магнитоальбо́мы (Magnitoalbom, von магнитофонный альбом, das bedeutet magnetofonisches Album). Das waren Musikalben, die in Ermangelung eines Musikverlages - seinerzeit bis zum Ende der Sowjetunion gab es nur den staatlichen Verlag "Мелодия" (Melodija, Melodie) für die Publikation von Unterhaltungsmusik - von den Musikern auf einem Tonbandgerät eingespielt wurde, anfangs auf einem Kassettengerät, ab 1988 benutzte Letow dafür ein Gerät vom Typ "Олимп-003-стерео" (Memento). Dieses Masterband wurde auf einige Masterkassetten kopiert, die in der Sowjetunion verschickt, regional auf Musikkassetten vervielfältigt und in aller Regel kostenlos oder zum Selbstkostenpreis verteilt wurden.

Später, ab Mitte der 1990er Jahre, wurden die erhalten gebliebenen Masterbänder digitalisiert und als CDs von verschiedenen russischen Independent-Labels im Auftrag von ГрОб-Records verlegt (GrOb für Graschdanskaja Oborona). Letows Œuvre umfasst 822 Lieder, die er in 24 Jahren verfasste - 602 eigene Texte und Kompositionen, 59 Lieder für Janka Djagilewa, 31 Adaptionen russischer Volkslieder und 130 Adaptionen von Texten anderer Autoren und Coverversionen anderer Lieder. Fast alle Kompositionen Letows wurden in seiner Wohnung in Omsk eingespielt. Er hatte nie einen Plattenvertrag mit einem Major Label, alle seine Alben wurden über seinen Selbstverlag ГрОб Records produziert und vertrieben.
Verzeichnis aller Lieder von Jegor Letow mit Texten
Verzeichnis aller Konzerte von Jegor Letow
Vollständige Diskografie von Jegor Letow

GrOb-Studio

Oben von links nach rechts: das ГрОб-Studio in Jegors Wohnung (rechts neben der Haustür) in der улица Петра Осминина, 5 in Omsk (hier bei Google Maps und hier bei Yandex), die Band im Studio. Unten: Jegor im Studio (um 2000), mit einem solchen Tonband vom Typ Олимп-003-стерео wurden die Alben bis Anfang der 1990er aufgenommen; so sahen die Kassetten aus; Jegor im Studio (um 1995); Jegor mit seinem Bruder Sergej (2001). Bild unten Letow im Studio am Tonbandgerät Олимп-003-стерео (1989).

GrOb-Studio

Nicht alle Kompositionen blieben erhalten, was den oben erwähnten Umständen in der UdSSR geschuldet ist, insbesondere die Werke der ersten Jahre 1983 und 1984 sind verloren, ebenso einige aus dem Jahr 1985. Alles danach produzierte ist auf 26 Alben mit Гражданская оборона, auf 14 Alben mit Коммунизм, auf 3 Alben mit Егор и Опизденевшие und auf zwei Soloalben veröffentlicht, dazu kommen 5 Alben mit Janka Djagilewa, was insgesamt 51 Alben macht. In seiner produktivsten Phase 1988/89 produzierte Letow 27 Alben mit GrOb, Коммунизм und Janka. Dazu kommen noch diverse Produktionen in Projekten anderer Musiker, die ich hier aber außer Acht lasse. Die Alben von Janka Djagilewa werde ich in einem Text über ihr Leben und Werk verlinken (was aber noch ein wenig dauert).
Nachfolgend eine fast - bis auf kleinere, temporäre Nebenprojekte - vollständige und auf YouTube verfügbare Diskografie, ergänzt um die jeweiligen Einträge bei ГрОб-Хроники, einem ambitionierten Projekt von ГрОб-Fans, und bei Discogs, der größten Musikdatenbank im Internet. In dieser Diskografie fehlen die Alben, die Letow mit Janka Djagilewa produziert hat. Der größte Teil der verlinkten Videos sind von ГрОб-Records, also von Jegor Letow editierte und produzierte Neuauflagen aus den frühen 2000er Jahren, die verlinkten Einträge in den ГрОб-Хроники (ru) bezieht sich auf die hier zitierten Auflagen, dort sind auch Angaben zur Produktion und Abbildungen der Cover und Booklets zu finden. Andere Version der Alben sind in der chronologischen Diskografie des Archivs gelistet. Ebenso sind am Ende der Einträge bei Discogs die anderen Auflagen der jeweiligen Alben gelistet. Die Jahreszahlen geben das Jahr der Erstveröffentlichung an, die Versionen der verlinkten Videos weichen in der Regel als spätere Neu- und Wiederveröffentlichungen davon ab. Die erklärenden Links zu den Websites "ГрОб-Хроники (ru)" (GrOb-Chroniken) und "Discogs (en)" beschreiben die Versionen der Alben in den jeweils verlinkten Videos. Da das Internet entgegen der landläufigen Meinung sehr wohl vergisst, habe ich die Einträge um einen Link zur Suche in YouTube ergänzt.

Hier sind die Texte zu finden, sofern übersetzt in teils guten, teils aber auch weniger guten, aber immerhin verständlichen Übersetzungen:
Alle Texte von Jegor Letow (ru)
Die meisten Texte von Graschdanskaja Oborona (ru)
Lyrics: Graschdanskaja Oborona (193 songs translated 534 times to 25 languages)
Lyrics: Коммунизм (24 songs translated 28 times to 3 languages)
Lyrics: Егор и Опизденевшие (28 songs translated 59 times to 6 languages)
Viele Texte von Jegor Letow (en)
Viele Texte von Graschdanskaja Oborona (ru/en)
Etliche Texte von Graschdanskaja Oborona (ru/en)

Гражданская оборона

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Егор и Опизденевшие

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Коммунизм

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Егор Летов Акустика

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Andere Projekte unter Letows maßgeblicher Beteiligung

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Konzerte (Videos, chronologische Auswahl)
  • Graschdanskaja Oborona - Auftritt in Moskau auf dem Festival "СыРок-88" (4. Dezember 1988)
  • Erläuternde Fußnote
  • Video YouTube https://www.youtube.com/watch?v=9A3t20HgQ0o
  • ГрОб-Хроники (ru) https://grob-hroniki.org/live/l_1988/1988-12-04.html
  • YouTube-Suche https://www.youtube.com/results?search_query=Гражданская+Оборона­+Фестиваль+СыРок+88
  • Graschdanskaja Oborona - Русский прорыв в Москве. Konzert in Moskau im Stadion "Schwingen der Sowjets" (27. Mai 1994)
  • Erläuternde Fußnote
  • Video YouTube https://www.youtube.com/watch?v=pt9PPGkLq-I
  • ГрОб-Хроники (ru) https://grob-hroniki.org/live/l_1994/1994-05-27.html
  • YouTube-Suche https://www.youtube.com/results?search_query=Гражданская+Оборона­+Концерт+в+УДС+Крылья+Советов
  • Graschdanskaja Oborona - Русский прорыв в Новосибирске. Konzert in Nowosibisrsk im Kulturpalast "Tschkalow" (11. Dezember 1994)
  • Video YouTube https://www.youtube.com/watch?v=iSCUHPvgPbY
  • ГрОб-Хроники (ru) https://grob-hroniki.org/live/l_1994/1994-12-11.html
  • YouTube-Suche https://www.youtube.com/results?search_query=Гражданская+Оборона­+Концерт+в+ДК+им+Чкалова+Новосибирск
  • Jegor Letow - Konzert in Berlin im Klub "Kaffee Burger" (9. November 2000)
  • Video YouTube https://www.youtube.com/watch?v=T83r7dBS1TI
  • ГрОб-Хроники (ru) https://grob-hroniki.org/live/l_2000/2000-11-08.html
  • Graschdanskaja Oborona - Konzert in Moskau im Kino "Ulan Bator" (26. April 2002)
    Das Konzert ist interessant, weil es einer der seltenen Auftritte ist, bei dem Letows Bruder Sergej die Band am Saxophon begleitet.
  • Video YouTube https://www.youtube.com/watch?v=fJN_V9Ddof4
  • ГрОб-Хроники (ru) https://grob-hroniki.org/live/l_2002/2002-04-26.html
  • Wikipedia (en): Sergej Letow https://en.wikipedia.org/wiki/Sergey_Letov
  • YouTube-Suche https://www.youtube.com/results?search_query=Гражданская+Оборона­+Концерт+Улан-Батор+Москва
  • Jegor Letow - Konzert in Berlin im Klub "Kaffee Burger" (5. August 2002)
  • Erläuternde Fußnote
  • Video YouTube https://www.youtube.com/watch?v=8rlVVpDgekQ
  • ГрОб-Хроники (ru) https://grob-hroniki.org/live/l_2002/2002-08-05.html
  • Graschdanskaja Oborona - XX Лет (20 Jahre) Konzert in Moskau im Kulturhaus "Gorbunow" (13. November 2004)
  • Video YouTube https://www.youtube.com/watch?v=qbURP7NoMaU
  • ГрОб-Хроники (ru) https://grob-hroniki.org/live/l_2004/2004-11-13.html
  • YouTube-Suche https://www.youtube.com/results?search_query=Гражданская+Оборона­+XX+Лет+Концерт+в+ДК+им+Горбунова+Москва
  • Jegor Letow - Апельсин. Акустика (Apelsin. Akustisch) Konzert in Moskau im Club "Apelsin" (12. Februar 2006)
  • Video YouTube https://www.youtube.com/watch?v=lK4oh1UUnO4
  • ГрОб-Хроники (ru) https://grob-hroniki.org/live/l_2006/2006-02-12.html
  • YouTube-Suche https://www.youtube.com/results?search_query=Егор+Летов­+Концерт+в+клубе+Апельсин+Москва
  • Graschdanskaja Oborona - Апельсин. Электричество (Apelsin. Elektrisch) Konzert in Moskau im Club "Apelsin" (19. November 2006)
  • Video YouTube https://www.youtube.com/watch?v=fMwIYVrt_fA
  • ГрОб-Хроники (ru) https://grob-hroniki.org/live/l_2006/2006-11-19.html
  • YouTube-Suche https://www.youtube.com/results?search_query=Гражданская+Оборона­+Концерт+в+клубе+Апельсин+Москва
  • Graschdanskaja Oborona - Konzert "Зачем Снятся Сны" (Warum wir träumen) in Moskau im Club Б1 (B1) (26. Mai 2007, seit 2017 ГлавClub)
  • Video YouTube https://www.youtube.com/watch?v=l7jtb-N9N1E
  • ГрОб-Хроники (ru) https://grob-hroniki.org/live/l_2007/2007-05-26.html
  • YouTube-Suche https://www.youtube.com/results?search_query=Гражданская+Оборона­+Концерт+в+клубе+Б1+Москва
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  • Erläuternde Fußnote zum Album »Адольф Гитлер - Лечебница Live in Omsk« (1986)
    Dieses Album sorgt immer wieder für Irritationen, deshalb eine ausführlicher Erklärung. Wegen des Titels und wegen zwei der Lieder könnte man insbesondere aus deutscher Perspektive auf den ersten Blick vermuten, es handle sich hier hier um ein Stück nazistischer Musik. Das ist es natürlich nicht, es explizit antifaschistisch und eine Abrechnung mit dem Totalitarismus - die Lektüre der Texte beweist es: Лечебница - Lyrics (ru) Der Titel und die Tatsache, dass Bull Terrier Records dieses Album zusammen mit dem Auftritt von Graschdanskaja Oborona auf dem 1. Nowosibirsker Rockfestival auf einer CD veröffentlichte, führen selbst bei Musikkritikern, die sich für kompetent in Sachen Sibirischer Untergrund halten, zu der Annahme, Letow wäre unter dem Namen Адольф Гитлер aufgetreten. Das ist er nie, diese Scheibe ist weder eine Live-Aufnahme noch ist sie eine Produktion von Graschdanskaja Oborona. Адольф Гитлер war ein einmaliges und das erste Projekt der Band Пик Клаксон (Pik Klakson) der Brüder Jewgenij und Oleg Lischtschenko, mit denen Letow befreundet war. Nach Letows seiner Entlassung aus der psychiatrischen Klinik existierte Graschdanskaja Oborona de facto nicht mehr und Letow schloss sich den Lischtschenko-Brüder an. Er spielte Bassgitarre, Schlagzeug, Gitarre und sang auch einige seiner eigenen Lieder. Insgesamt produzierte Пик Клаксон fünf Alben, an allen war Letow in verschiedenen Rollen beteiligt. Die Alben wurden in der Wohnung der Brüder Lischtschenko aufgenommen und als магнитоальбом (vervielfältigte Musikkassette) in der UdSSR verteilt. Адольф Гитлер. Лечебница. Live In Omsk (Лечебница heißt Heilanstalt, Sanatorium) war trotz des Titels kein Live-Auftritt, sondern, wie man heute sagen würde, ein Fake - die Live-Geräusche, die Schreie und der Applaus wurden von der Band simuliert, wobei beispielsweise die Schreie "Хэй, брат любер! Где твой кастет?" (Hey, Bruder Ljuber! Wo sind deine Schlagringe?) für das gleichnamige Lied aus einem oberen Stockwerk im Wohnhaus heraus gerufen wurden, was die Nachbarn ziemlich irritierte. All das wurde nachträglich den Liedern zugemischt, um den Eindruck eines Live-Auftritts zu erwecken - was auch gelungen ist, bis heute fallen die Rezipienten darauf herein.
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  • Erläuternde Fußnote zum Album »Анархия - Паралич« (1988)
    Анархия (Anarchie) war ein gemeinsames Projekt Letows mit Олег Манагер (Oleg Sudakow, genannt "Manager"), der seinerseits an Letows Projekt Коммунизм beteiligt war.
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  • Erläuternde Fußnote zum Album »Graschdanskaja Oborona - Auf dem 1. Nowosibirsker Rock-Festival« (1987)
    Dieses Konzert ist der erste öffentliche Auftritt Letows als Graschdanskaja Oborona und er hatte für die sowjetische Untergrundmusik gravierende und bis heute signifikante Folgen. Am Rande des Konzerts wurde Janka Djagilewa in der Umkleidekabine - andere Quellen sprechen von der Treppe zu derselben - ein schüchterner, schmaler, junger Mann mit einer komischen Brille vorgestellt - Jegor Letow Quelle (ru). Daraus ergab sich in der Folgezeit bis zu Jankas tragischem und nie aufgeklärten Tod am 9. Mai 1991 eine kreative Kooperation zwischen Janka und Jegor, die Musikgeschichte schrieb. Hier eine YouTube-Playliste mit Jankas Liedern.
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  • Erläuternde Fußnote zum Album »Graschdanskaja Oborona - Auf dem 2. Nowosibirsker Rock-Festival« (1988)
    Das Konzert ist in Russland legendär, dieser von dem Schriftsteller und Regisseur Wladimir Koslow (Fußspuren im Schnee, 2014) geprägte Spruch ist dort bis heute gültig - erweitert auf Russland insgesamt: »Punkrock existierte in der UdSSR genau zwanzig Minuten lang - während des Konzerts von Graschdanskaja Oborona auf dem Nowosibirsker Festival. Alles andere ist Post-Punk.« Quelle (ru).
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  • Erläuternde Fußnote zum Auftritt in Moskau auf dem Festival "СыРок-88" (1988)
    Der legendäre Auftritt von Graschdanskaja Oborona auf diesem Festival fand in einer der Konzerthallen des Hotelkomplexes "Isamailowo" statt, dem bis heute größten Hotel Europas.
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  • Erläuternde Fußnote zu den Konzerten »Русский прорыв« (1994)
    Die Konzerte der Tour "Русский прорыв" fanden im Rahmen der Aktion "Russischer Durchbruch" der am 1. Mai 1993 gegründeten National­bolsche­wistischen Partei Russlands statt, deren Gründer und Vorsitzender Eduard Limonow und deren Mitglied Nummer vier Letow bis Ende 1998 war. Das Konzert ist der erste und einzige Auftritt Letows, der im föde­rations­weiten Fernsehen übertragen wurde, damals im Kanal РТР (RTR), der heute als Rossija RTR zur staatlichen Medienholding ВГТРК (WGTRK, bekanntester Sender ist Rossija 1) gehört. Das Overlay links oben im Video heißt "In Erinnerung an Jegor Letow".
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  • Erläuternde Fußnote zum Konzert in Berlin im Klub "Kaffee Burger" (2002)
    Dieser Auftritt hat eine kuriose und ziemlich "deutsche" Vor- und Nachgeschichte in Gestalt eines medialen Wirbels - heute würde man das einen "Shitstorm" nennen - mit der Absicht, Letows Auftritt zu verhindern. Ursprünglich sollte Letow mit Graschdanskaja Oborona am 31. Juli 2002 im Tacheles, seinerzeit als "Kunsthaus Tacheles" noch ein Kultur- und Veranstaltungszentrum, auftreten. Doch daraus wurde nichts, denn die Verantwortlichen des "Tacheles" gaben dem Druck der Straße und der Medien nach und sagten das Konzert noch am selben Abend ab. Losgetreten wurde dieser Furor, der umgehend von der Antifa und vom Rest der Berliner Presse von "junge Welt" über "taz" bis "Berliner Morgenpost" aufgegriffen wurde, von einem Artikel in der Morgenausgabe der "Welt" vom 31.07.2002 (hier ein Memento), verfasst von einem Oliver Heilwagen, der frei von jeder Sachkenntnis, dafür aber von erstaunlicher Dämlichkeit war. Ich gehe in meiner Monografie "Jegor Letow - Leben, Werk, Vermächtnis" ausführlich darauf ein. Die Berliner Antifa griff diese Meldung sofort auf und sah sich nun gehalten, den Auftritt des, wie man es in einer Proklamation formulierte, "sibirischen Dorfdeppen" zu verhindern. Insgesamt kamen in den Kommentierungen der Meldung (Memento) seitens der wackeren "Antifaschisten" Rassissmus, autoritäres Denken und Russophobie in einer bemerkenswerten Mischung zusammen. Offensichtlich als Reaktion auf den Druck seitens der Antifa sagten die Verantwortlichen des "Tacheles" das Konzert noch am selben Abend ab und die Veranstaltung zog in den "Mudd Club" um, der sich von 2001 bis 2008 in der Großen Hamburger Straße 17 in Berlin-Mitte befand. Insgesamt kamen in den Äußerungen der wackeren "Antifaschisten" (Memento) zum Thema Rassissmus, autoritäres Denken und Russophobie in einer bemerkenswerten Mischung zusammen.
    Nach der Groteske um das Konzerts von Graschdanskaja Oborona wurde ein neuer Termin geplant, und zwar der hier dokumentierte Soloauftritt von Jegor Letow im "Kaffee Burger". Natürlich fand auch der nicht das Wohlgefallen der Medien und er wurde breit diskutiert, zumindest wenn man in Rechnung stellt, dass Letow beim Berliner (und insgesamt deutschen) Publikum de facto komplett unbekannt war, wenn man von den Berliner Exil-Russen absieht. Zuerst meldete sich am 10. August 2002 die "junge Welt" (Memento) zu Wort, bot aber dem Veranstalter Bert Papenfuß am 16. August 2002 immerhin die einer Erwiderung (Memento), die allerdings windelweich entschuldigend ausfiel. Der Diskussiosbedarf war offensichtlich groß, was aus der Tatsache resultierte, dass sowohl der Mudd-Club als als auch das Kaffee Burger auch als Autoren-Lesebühnen dienten und einige der dort lesenden Autoren der Meinung waren, dass "Neofaschisten" - russische allemal - nichts auf ihren Lesebühnen zu suchen hätten. Also organisierte die "junge Welt" eine Debattierveranstaltung, die unter dem Motto "Nazis rein? Russische Nationalbolschewisten auf Berliner Lesebühnen" im Haus der Demokratie stattfand - hier ein Bericht der "taz", hier ein weiterer, etwas ausführlicherer Bericht. Beide Berichte legen nahe, dass das Diskussionsniveau eher unterirdisch war, bis es schließlich in der Erörterung der Frage, ob man mit Nazis Sex haben dürfte, nicht mehr zu unterbieten war.
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